"Kinder lieben es, Klänge und Rhythmen zu erzeugen, sie bewegen sich mit Freude zur Musik und sind von Natur aus mit dieser verbunden"
Instinktiv nutzen viele Menschen Musik, um sich von stressigen Momenten abzulenken, ihre Laune aufzupolieren oder emotionaler Stimmung den passenden Klang zu verleihen.
Doch Musik kann auch gezielt zur Behandlung seelischer und körperlicher Beschwerden eingesetzt werden.
Die heilsame Wirkung von Musiktherapie nutzen mittlerweile viele Kliniken, Rehabilitationseinrichtungen oder Altenpflegeheime. Die Wirkung wird nun auch in wissenschaftlichen Studien untersucht.
Kurzer Auszug einer Zungentrommel-Therapie.
Anhören, Spielen, Entspannen
Am Anfang stand vor allem die rezeptive Musiktherapie – das vom Therapeuten verordnete Hören bestimmter Musik. Sie verlor jedoch zunehmend an Bedeutung gegenüber der aktiven Musiktherapie – hierbei musizieren Patient und Therapeut gemeinsam. Musikalische Vorkenntnisse brauchen die Patienten nicht. Die Zungentrommel ist leicht spielbar. Die Therapeuten spielen häufig Klavier oder Gitarre. Eine einzige, genau definierte Behandlungsmethode gibt es nicht, sondern verschiedene Ansätze mit unterschiedlichen Therapietechniken und Variationen.
Der Seele helfen
Am häufigsten wird Musik im Rahmen psychotherapeutischer Behandlungen eingesetzt, zum Beispiel bei Depressionen, Angststörungen, psychosomatischen Problemen oder Suchterkrankungen.
Seele und Körper versöhnen
Als zusätzliches psychotherapeutisches Angebot neben der medizinischen Behandlung wird Musiktherapie auch Krebskranken und Schmerzpatienten angeboten – um die Lebensqualität zu verbessern, psychische Belastungen oder Schmerzen zu reduzieren.
Die Entwicklung von Kindern fördern
In der Heil- und Sonderpädagogik kommt Musiktherapie zum Beispiel Kindern mit Entwicklungsstörungen oder geistigen und körperlichen Behinderungen zugute. Unter anderem kann sie Sprach- und Bewegungsfähigkeit fördern.
Freude und Erinnerungen wecken
In der Geriatrie wird Musik häufig genutzt, um Erinnerungen zu aktivieren und die Lebensfreude der alten Menschen zu wecken.
Das Gehirn anregen
Auch in der Rehabilitation neurologischer Erkrankungen, wie Schlaganfall, Parkinson, multiple Sklerose gewinnt die Musiktherapie an Bedeutung. Sie trägt dazu bei, die Kranken emotional zu stabilisieren. Sie kann aber auch die Bewegungs-, Sprach- und Konzentrationsfähigkeit verbessern. Die Erfolge lassen sich anhand funktioneller Fortschritte erkennen, Gehirnaktivitäten auch mithilfe von EEG und bildgebenden Verfahren.